Prävention und Bewältigung von Augenbeschwerden am Arbeitsplatz

Das Office Eye Syndrom, auch als Computer Vision Syndrome oder digitales Augenstress-Syndrom bekannt, ist ein Begriff, der eine Vielzahl an und das Zusammenspiel von Augenbeschwerden beschreibt, die durch die langfristige Nutzung von Computern, Tablets, Smartphones und anderen digitalen Bildschirmen verursacht werden. Unsere heutigen Arbeitsbedingungen haben dazu geführt, dass immer mehr Menschen an diesen Beschwerden leiden. Es ist wichtig, die Ursachen, Symptome, Präventionsmaßnahmen und Bewältigungsstrategien des Syndroms zu verstehen, um die Sehgesundheit am Arbeitsplatz zu erhalten.

Ursachen des Office Eye Syndroms:

  • Bildschirmarbeit: Langes Arbeiten ohne regelmäßige Pausen an Bildschirmen erfordert hohe Konzentration. Wenn wir uns sehr konzentrieren, sinkt die Lidschlagfrequenz von ca 16 Mal auf ca acht Mal pro Minute. Dies führt zu einer schlechteren Qualität des Tränenfilms, was sich wiederum in Augenrötung, Brennen und Fremdkörpergefühl äußern kann.
  • Blaues Licht: Digitale Bildschirme emittieren blaues Licht, das das natürliche Schlaf-Wach-Rhythmus beeinflussen und die Augen beanspruchen kann.
  • Bildschirmqualität: Ungünstige Bildschirmeinstellungen, schlechte Beleuchtung und Reflexionen können zu Müdigkeit führen. Zudem müssen die Augen vermehrt fokussieren, was zu einer Anstrengung der Augenmuskulatur führt.

Symptome des Office Eye Syndroms:

  • Augenmüdigkeit: Ein Gefühl der Erschöpfung oder Schwere in den Augen ist ein häufiges Symptom.
  • Trockene Augen: Eine herabgesetzte Lidschlagfrequenz kann zu trockenen, gereizten Augen führen.
  • Kopfschmerzen: Die angespannte Augenmuskulatur kann zu Kopfschmerzen führen.
  • Verschwommenes Sehen: Insbesondere nach längerem Arbeiten am Bildschirm kann das Sehen vorübergehend verschwommen sein. Ursache hierfür ist die schlechte Benetzung der Augenoberfläche.
  • Lichtempfindlichkeit: Empfindlichkeit gegenüber hellem Licht oder Blendung kann auftreten.

Präventionsmaßnahmen:

  • Bildschirmeinstellungen: Stellen Sie die Helligkeit, den Kontrast und die Farbtemperatur Ihres Bildschirms richtig ein, um die Belastung der Augen zu reduzieren.
  • Bildschirmposition: Positionieren Sie den Bildschirm in Augenhöhe, die Entfernung zu Ihnen muss mit der Größe des Bildschirms zunehmen.
  • Blinzeln: Es ist fast unmöglich, sich beim konzentrierten Arbeiten auch noch auf einen regelmäßigen Lidschlag zu konzentrieren. Daher sind Pausen, wie im nächsten Punkt beschrieben, besonders wichtig.
  • Pausen: Machen Sie alle 20-30 Minuten eine kurze Pause, um Ihre Augen zu entspannen. Schauen Sie auf etwas in der Ferne, um die Augenmuskulatur zu entspannen. Ein Blick aufs Handy oder in ein Buch in der Pause führt leider nicht zur gewünschten Entspannung des Auges.
  • Blaulichtfilter: Verwenden Sie Bildschirmfilter oder -gläser, um das für die Augen belastende blaue Licht zu reduzieren. Hier ist jedoch wichtig zu erwähnen, dass blaues Licht zwei Seiten hat:
    • der hochenergetische blau-violette Wellenbereich (415-455 Nanometer Wellenlänge) kann unsere Augen schädigen
    • das langwellige (465-490 Nanometer) blau-türkise Licht sorgt für einen adäquaten Wach-Schlaf-Rhythmus.
    • Daher sollte eine Blaulichtfilter-Brille oder ein Filter am Computerbildschirm lediglich das hochenergetische blau-violette Licht filtern.

Bewältigungsstrategien:

  • 20-20-20-Regel: Schauen Sie alle 20 Minuten 20 Sekunden lang auf ein Objekt in 20 Metern Entfernung.
  • Augenübungen: Fokussieren Sie Ihre Augen auf nahegelegene und ferne Objekte, um die Muskulatur zu stärken.
  • Augentropfen: Verwenden Sie bei Bedarf Tränenersatzmittel, um die Feuchtigkeit in den Augen aufrechtzuerhalten. Ich kann Sie gerne beraten, welche dieser vielzählig am Markt verfügbaren Tropfen für Sie geeignet sind.
  • Ergonomie: Stellen Sie sicher, dass Ihr Arbeitsplatz ergonomisch gestaltet ist, um Augen- und Nackenbelastungen zu minimieren.
  • Regelmäßige Augenuntersuchungen: Planen Sie regelmäßige Augenuntersuchungen, um Probleme frühzeitig zu erkennen und behandeln zu können.