Liegt eine Glaskörpertrübung vor, entsteht der Eindruck man sieht schwarze Punkte, Fusseln, Flusen, Flecken, Fädchen oder auch „Mücken“. Diese Erscheinung kann ganz plötzlich auftreten, wenn das Auge „konzentriert“ ist, also zum Beispiel beim Lesen.
Sollten Sie dieses Phänomen kennen, ist dies noch kein Grund zur Besorgnis. Kommen Sie zu mir, ich sehe mir Ihr Auge an, um pro-aktiv einer Verschlechterung Ihres Sehvermögens entgegen zu wirken.
Sollten Sie noch weitere Seheffekte wie z.B.: Flimmern, helle Lichtblitze, „Spinnennetze“ oder flächig schwarze Flächen wahrnehmen, kommen Sie bitte umgehend in die Ordination.
Was ist der Glaskörper?
Der Glaskörper füllt das innere Auge zwischen Netzhaut und Linse auf. Er ist eine durchsichtige, fest-geleeartige Substanz, die zum Großteil aus Wasser, Hyaluronsäure und Kollagenfasern besteht, geschützt durch eine dünne Membran. In jungen Jahren ist der Glaskörper transparent und homogen.
Was sind Ursachen für „Glaskörpertrübungen“?
Mit fortschreitendem Alter verändert sich die Konsistenz des Glaskörpers, er „schrumpft“ durch die Verflüssigung der geleeartigen Substanz. Dadurch kommt es zu degenerativen Veränderungen bzw. auch einer hinteren Glaskörperabhebung. Zudem verklumpen die zuvor erwähnten Kollagenfasern. Bei entsprechendem Lichteinfall ergeben diese verklumpten Kollagenfasern den Eindruck von „fliegenden Mücken“ (auch „Mouches Volantes“ genannt), die im Gesichtsfeld herumschwirren.
Glaskörpertrübungen können aber auch früher im Leben auftreten z.B. bei höherer Kurzsichtigkeit, nach Verletzungen, wie Prellungen des Auges oder durch eine Operation.
Normalerweise sind diese kleinen Glaskörpertrübungen harmlos und werden von den Betroffenen lediglich als irritierend empfunden. Es ist jedoch wichtig, andere Ursachen für die visuellen Phänomene auszuschließen.
Der Glaskörper kann sich auch von der Netzhaut ablösen. Dies ist noch kein Grund zur Besorgnis und wird in der Regel auch nicht behandelt.
Akut wird es erst dann, wenn es durch Ablösen des Glaskörpers von der Netzhaut zu Netzhautrissen, Netzhautlöchern oder eine Abhebung der Netzhaut kommt.
Daher ist es wichtig, eine Glaskörperabhebung von einer Netzhautablösung zu differenzieren, welche sehr wohl einer dringlichen Therapie bedarf.
Was sind Symptome für „Glaskörpertrübungen“?
Viele Menschen bemerken die Glaskörpertrübung zu Beginn noch nicht bzw. führen entsprechende Seh-Phänomene auf andere Ursachen zurück. Die Glaskörpertrübungen werden als schwimmende Punkte oder Fäden wahrgenommen, vor allem, wenn es sehr hell ist oder wenn man gegen eine helle Wand schaut. In dünklerer Umgebung fallen die Glaskörpertrübungen zumeist deutlich weniger auf. Wichtig ist es, regelmäßig eine Augenkontrolle durchzuführen.
Welche Folgeerscheinungen können bei einer „Glaskörpertrübungen“ auftreten?
Eine Glaskörperveränderung kann allerdings auch weitere Komplikationen mit sich bringen:
- Blutungen
Bei der Abhebung des Glaskörpers können auch Blutgefäße verletzt werden. Es kommt zu einer meist nur mikroskopisch kleinen Blutung, die in Folge wie eine Art „Ascheregen“ wahrgenommen werden kann. In seltenen Fällen kann es auch zu einer größeren bzw. stärkeren Blutung führen, die das Sehvermögen beeinträchtigt und bei nicht Behandlung auch zu einer Sehverschlechterung führen kann. Die Blutungen selbst sind meist harmlos und stillen sich von selbst, der Ursache sollte man aber ehestmöglich auf den Grund gehen, um weiteren Komplikationen vorzubeugen. - Lichtblitze
Liegt bereits eine Abhebung des Glaskörpers vor, kann es an jenen Stellen, wo dieser noch mit der Netzhaut verbunden ist, durch die normale Augenbewegung zu einer Zugwirkung kommen. Durch diesen Zug werden die Netzhautsinneszellen gereizt und es entsteht der Effekt eines „Lichtblitzes“. - Netzhautrisse
Durch die altersbedingte Verkleinerung des Glaskörpers kann es an jenen Stellen wo dessen Membran noch zu fest mit der Netzhaut verbunden ist zu Netzhautrissen kommen. Dabei kann es zu kleinen, aber auch stärkeren Blutungen kommen, wenn der Netzhautriss ein Blutgefäß betrifft. Dies kann durch eine Laseroperation behandelt und versiegelt werden. - Netzhautablösung
Kommt es durch die Abhebung des Glaskörpers zu einem Netzhautriss, kann so unter die Netzhaut Flüssigkeit gelangen, die dann zur Folge eine Netzhautablösung haben kann. Dies macht sich, von außen beginnend zum Sehzentrum hin, durch einen fortschreitenden Schatten bemerkbar. Unbehandelt kann dies zu einer Erblindung führen, da dabei ein zu hoher Druck auf den Sehnerv ausgelöst werden kann. Um dies zu verhindern, ist eine frühzeitige Erkennung und Behandlung wichtig.
Da all diese Symptome auch andere Augenerkrankungen zur Ursache haben können empfehlen wir Ihnen einen Besuch beim Augenarzt, vor allem wenn diese Beschwerden länger anhalten.
Wie werden „Glaskörpertrübungen“ festgestellt/diagnostiziert?
Allein aus der Anamnese lässt sich zumeist schon auf das Vorliegen von Glaskörpertrübungen schliessen. Neben der Grunduntersuchung wird der Glaskörper mittels Spaltlampenmikroskop und einem Augenspiegel gründlich untersucht. Dazu wird die Pupille medikamentös eingetropft, damit sich diese so weit wie möglich öffnet und man eine gute Sicht auf den Glaskörper und die Netzhaut bekommt. Bitte beachten Sie, dass Sie nach dieser Untersuchung ca 3 bis 4 Stunden nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen dürfen.
So kann schon frühzeitig die Glaskörpertrübung und eine damit einhergehende Veränderung erkannt, entsprechend vorgebeugt bzw. behandelt werden, noch bevor Sie etwas davon bemerken. Am besten, Sie kommen regelmäßig zu einer Kontrolluntersuchung zu mir und ich sehe mir Ihr Auge ganz genau an.
Wie werden „Glaskörpertrübungen“ behandelt?
Da Glaskörpertrübungen mit fortschreitendem Alter auftreten, verschwinden diese auch nicht mehr. Durch Absinken der Trübungen nach unten aus der Sehachse heraus und Gewöhnung werden diese mit der Zeit in vielen Fällen nicht mehr als störend empfunden.
- Laser-Vitreolyse:
Seit einigen Jahren gibt es die Möglichkeit einer Auflösung der Trübungen mittels Laser, die sogenannte Laser-Vitreolyse. Hierbei werden mit einem YAG-Laser die Trübungen gezielt zerstört. Hier ist eine ausführliche Voruntersuchung essentiell, da leider nicht jede Trübung gelasert werden kann. Nach einer Laser-Vitreolyse sind Sie bereits nach wenigen Stunden wieder voll einsatzbereit. Ich kann Sie gerne hierzu untersuchen, beraten und führe die Laser-Vitreolyse auch selbst bei sehkraft durch. - Glaskörperabsaugung (med. Vitrektomie):
Auch wenn in den meisten Fällen eine altersbedingte Glaskörpertrübung harmlos und nicht zwingend mit Komplikationen verbunden ist, kann sie manchmal so ausgeprägte Trübungen mit sich bringen, dass PatientInnen sich stark beeinträchtig fühlen. In diesen Fällen, kann eine Absaugung des getrübten Glaskörpers, med. Vitrektomie, operativ vorgenommen werden. Diese Behandlung wird wirklich nur dann vorgenommen, wenn es massive bzw. psychische Auswirkungen auf den Gemütszustand der Patientin/des Patienten hat, da diese Operation auch Risiken mit sich bringen kann wie Infektionen, Blutungen oder auch eine Netzhautablösung.
Liegen Komplikationen wie Netzhautblutungen, Netzhautrisse oder eine Netzhautabhebung vor, muss operativ behandelt werden:
- Laserbehandlung der Netzhaut:
Liegen Netzhautrisse und damit verbundene kleinere oder größere Blutungen vor, wird eine Laserbehandlung vorgenommen. Dabei werden mittels Laser viele kleine „Verbrennungsherde“ rund um den Riss angebracht, die die Netzhaut wieder fest mit ihrem Untergrund verbinden. Damit wird verhindert, dass es an jenen Stellen zu einer Netzhautablösung kommen kann. Manchmal kann dies dennoch und trotz Behandlung zu einer Netzhautablösung kommen.
Nach einer solchen Laserbehandlung dauert es ca. 10 Tage bis die Stellen entsprechend vernarbt sind. Während dieser Zeit muss besondere Vorsicht geboten sein. Körperliche Anstrengung und Aktivitäten, die mit viel Bewegung der Augen verbunden sind, wie z.B.: Am Computer arbeiten, Lesen etc. sollten vermieden werden. Fernsehen ist erlaubt, da die Augen hierbei ruhig stehen. - Operation:
Liegen bereits Netzhautabhebungen durch Netzhautrisse vor, hilft nur eine Operation. Durch den Fortschritt der Technik liegen die Chancen einer erfolgreichen Wiederanlegung der Netzhaut insgesamt gut. Risiken gibt es leider auch hierbei. Auch nach erfolgreicher operativer Anlegung der Netzhaut, kann es zu einer Beeinträchtigung und Verminderung des Sehvermögens bis hin zur Erblindung führen. Die rechtzeitige Früherkennung und vorsorgliche Sicherung eines Netzhautrisses sind daher extrem wichtig.
Wie kann man die Symptome einer „Glaskörpertrübung“ lindern?
In einer ausführlichen Untersuchung des Glaskörpers kann festgestellt werden, ob die störenden Trübungen für die Vitreolyse – also das Zerstören mittels Laser - geeignet sind. Leider gibt es aber Glaskörpertrübungen, die nicht laserbar sind. Dann können Sie kleine Dinge zur Linderung tun. Viel Trinken, damit der Glaskörper gut befeuchtet bleibt, direkte (ungeschützte) Blicke auf besonders helle Flächen – die Helligkeit von Bildschirmen, wie Computern, Laptops, Tablets, Smartphones dimmen – oder die Sonne meiden – qualitative Sonnenbrillen mit UV-Schutz tragen. Für BrillenträgerInnen können selbsttönende Gläser eine Option sein.
Kommen Sie zu mir und lassen Sie uns gemeinsam die entsprechenden Untersuchungen für das Wohl Ihrer Augen besprechen.